Buch des Monats - Februar 2024

 

Lass mich dir von einem Mann erzählen, den ich kannte

AutorIn:  Susan Fletcher
Einband: Gebundene Ausgabe
Erscheinungsdatum: 15.05.2023
Verlag: Insel
Seitenzahl: 333
Auflage: 1. Auflage
Beteiligte (Übersetzer): Christel Dormagen

Vorgestellt von Marie-Luise Lindenlaub

Der Mann, von dem hier erzählt wird, ist Vincent van Gogh. Und die Frau, die diese Geschichte erzählt, ist Jeanne, die Ehefrau des Leiters der Heilanstalt, in der Vincent van Gogh ca. ein Jahr seines Lebens verbrachte. Das war im Jahr 1889. Jeannes Ehemann Charles achtet sehr auf Etikette. Er hat seiner Frau verboten, die Heilanstalt zu besuchen, das sei viel zu gefährlich. Er verbietet auch vieles andere, z.B. die Schlafzimmerfenster zu öffnen oder mit den Frauen auf dem Markt zu sprechen. Jeanne ist sehr einsam. Es gibt keine Verwandten, keine Freunde. Früher, vor ihrer Ehe, als junges Mädchen, da fühlte sie sich nicht nur frei, sondern sie war es auch. Und nun sieht sie diesen einsamen Mann – es ist Vincent van Gogh - da unten im Garten auf der Bank sitzen, auch er allein. Und sie setzt sich über alle Verbote hinweg und nähert sich dem Mann an, der ganz anders ist als alle Männer, die sie gekannt hat. Es ist Vincent van Gogh. Auch er ist einsilbig, beantwortet aber ihre Fragen, die sich hauptsächlich mit seiner Malerei beschäftigen. Und dann bittet sie ihn, sie zu malen. Er kommt der Bitte nach – was nicht einfach ist, weil es „nicht schicklich“ ist.

Aber dann gelingt es Jeanne ganz langsam, ihrem Mann die Schönheit der Welt und die Macht der Gefühle zu zeigen und ihn so wieder für die Liebe und das Leben zu öffnen.

Der Roman erzählt zwar von dem Maler und seinen Brüdern, die sich um ihn kümmern, aber auch und vor allen Dingen von den Sitten und Gepflogenheiten, denen die Frauen im späten 19. Jh. unterworfen waren. Die Autorin hat sehr viel recherchiert. Sie hat es verstanden, dieses Leben in einem interessanten und süffigen Roman zu verarbeiten.

Das Bildnis der Madame Jeanne Trabuc kann man in der Heremitage von Sankt Petersburg besuchen und das ihres Mannes befindet sich im Kunstmuseum in Solothurn.

Es gibt auch einen wunderschönen Popsong von Don MacLean: Vincent, auf den ich an dieser Stelle hinweisen möchte, obwohl er mit dem Roman nichts zu tun hat – passt aber perfekt in den Rahmen.

Starry, starry night
Paint your palette blue and gray
Look out on a summer's day
with eyes that know the darkness in my soul
…..........
und 12 weitere

Link zum Song
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