28.09.2023 - Sibylla
Ersch-Datum: 2021-10-14
Kategorie: teezeit
Autor: Max Baitinger
Inhalt:
Vor 400 Jahren wurde Sibylla Schwarz in Greifswald geboren, mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Mit 17 Jahren starb sie an der Ruhr. In diesem kurzen Leben verfasste Sibylla Schwarz über 100 Gedichte von großer poetischer Kraft, die auch von einem erstaunlichen Selbstbewusstsein als Bürgerin, Dichterin und Frau zeugen. Ihr Gedicht »Ein Gesang wider den Neid« wurde von der Literaturwissenschaftlerin Erika Greber als das »wohl erste kompromisslos feministische Gedicht der Weltliteratur« angesehen. Fast zwei Jahr- hunderte gehörte die Barockdichterin zu den bekanntesten weiblichen Namen der Literatur und geriet dann in Vergessenheit. Max Baitinger hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sibylla Schwarz aus der Vergessen- heit zu holen. Er verbindet Leben und Werk der Barockdichterin mit seiner ganz eigenen Betrachtung ihrer Person und lässt die Leser:innen am Entstehungsprozess seiner Comicbiografie teilhaben.
28.09.2023 - Das Liebespaar des Jahrhunderts
Ersch-Datum: 2023-02-16
Kategorie: monatsbuch
Autor: Julia Schoch
Inhalt:
Wenn die Liebe in die Jahre kommt und sich allmählich verliert, davon erzählt Julia Schoch in einer bemerkenswert klaren und leisen, manchmal sezierenden Sprache, die das Alltägliche zu etwas Besonderem macht - ein Buch, das nachdenklich stimmt und das eigene Leben, die eigene Liebe hinterfragt.
Eine nicht mehr ganz junge Frau, vielleicht die Autorin selbst, will eigentlich nach 30 gemeinsamen Jahren ihren Mann verlassen und erinnert sich an die vielen Jahre, an das erste Kennenlernen und die große Verliebtheit, an das Heranwachsen der beiden Kinder, die gemeinsamen Urlaube, an Sorgen und Nöte, an Lachen und Leben und daran, wie sich die Liebe gewandelt hat. Wie sich jeder der beiden verändert hat und ihre Lebenswelten oft auseinanderdriften. Es ist schon ein ausgefülltes und erfülltes Leben, eben ein ganz “normales” Leben, bei dem die Autorin irgendwann an den Punkt kommt zu fragen, ist das alles? Sind wir gescheitert? Ist unsere Beziehung zu Ende? Will ich so weiterleben? Und warum haben wir eigentlich nie geheiratet?
So mäandert die Erzählerin durch die Jahre, beschreibt das eigene Älterwerden, das Heranwachsen der Kinder, Freunde, die kommen und gehen, Feste, die gefeiert werden, Beerdigungen, die Lücken reißen, Begegnungen mit anderen Menschen, die prägen und Ereignisse, die ihre Spuren hinterlassen.
Dieses autofiktionale Buch ist wie sein Vorgänger “Das Vorkommnis” ein kleines literarisches Meisterwerk , ein virtuoses Kunststück und ein kluges, ehrliches Buch, das durch Reflexion und Selbstbeobachtung besticht.
28.09.2023 - Dear Oxbridge
Ersch-Datum: 2020-01-21
Kategorie: teezeit
Autor: Nele Pollatschek
Inhalt:
Insiderbericht aus den Elite-Universitäten Cambridge und Oxford und Liebesbrief an ein eigensinniges Stück Europa: Nele Pollatschek analysiert klug, komisch und wütend eine turbulente Liebesbeziehung zu einer verwirrenden Insel.
Als Nele Pollatschek am 23. Juni 2016 nach Oxford unterwegs ist, wo sie jahrelang studiert hat, ahnt sie nicht, dass sie am nächsten Tag zum Brexit Profiteur wider Willen werden wird. Über Nacht löst sich wegen des Währungszerfalls ihr Studienschuldenberg fast in Luft auf – gleichzeitig aber durchlebt sie den Schock ihres Lebens: Die Briten wollen mit Europäern wie ihr nichts mehr zu tun haben.
28.09.2023 - Ein Leben mehr
Ersch-Datum: 2022-08-17
Kategorie: teezeit
Autor: Joceline Saucier
Inhalt:
Dies ist die Geschichte von drei alten Männern, die die Freiheit lieben und weitab in den nordkanadischen Wäldern leben. Eines Tages aber ist es mit ihrer Einsiedelei vorbei. Eine Fotografin auf der Suche nach einem der letzten Überlebenden der Großen Brände, einem gewissen Boychuck, und eine eigensinnige, zierliche Dame von achtzig Jahren bringen das ruhige Leben in der Wildnis durcheinander.
Ein Leben mehr ist ein berührender Roman, eine leidenschaftliche Hommage an die Liebe und die Souveränität des Alters, die Freiheit und die Natur. Ein Roman wie das Leben selbst: traurig und schön.
28.09.2023 - Sibir
Ersch-Datum: 2023-01-31
Kategorie: monatsbuch
Autor: Sabrina Janesch
Inhalt:
1945 werden hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee nach Sibirien verschleppt und dort in der fast menschenleeren Steppe ausgesetzt.. Unter ihnen ist auch der 10jährige Josef. Sie alle müssen sehen, wie sie überleben. Die Autorin – Tochter von Josef – erzählt die Geschichte ihres Vaters vom Leben in der Steppe, den eiskalten, schneereichen Wintern und den staubigen, heißen Sommern, von den unglaublich armen, entbehrungsreichen Zeiten.
Doch Josef findet einen kasachischen Freund, der ihn vorurteilsfrei annimmt und mit ihm alles teilt – nicht nur das Wenige, das sie zum Essen haben.
Mitte der 50er Jahre durfte die Familie in die Bundesrepublik ausreisen. Als Ich-Erzählerin schildert Leila, die Tochter Josefs, ihr Leben als Aussiedlerin, das sich am Rande der Wohlstandsgesellschaft abspielte und dem Leben des Vaters in der Steppe ähnelte: Auch hier wurden die Neuankömmlinge nicht herzlich aufgenommen. Wie der Vater in Kasachstan hat die Tochter auch hier in der Bundesrepublik einen besten Freund, Arnold. Mit ihm legt sie heimliche Verstecke an und sammelt alles, was ihr bewahrenswert erscheint.
Später kommt noch Pascha dazu, ein russlanddeutscher Junge, dem Leilas Vater Deutschunterricht gibt.
Die Autorin vermischt diese Ebenen, zieht Vergleiche. Sie mischt Realität und Fiktion, Historie und Familiengeschichte, politische Aufklärung und Mythen auf kunstvolle und selbstverständliche Art: herausgekommen ist eine dichte Generationenerzählung von Menschen, die für sich erkannten, dass sie nie dazu gehörten.
28.09.2023 - Oben Erde, unten Himmel
Ersch-Datum: 2023-02-02
Kategorie: monatsbuch
Autor: Milena Michiko Flašar
Inhalt:
Milena Michiko Flasar ist eine japanisch-österreichische Schriftstellerin und lebt in Wien. Für ihren außergewöhnlich beeindruckenden Debütroman „Ich nannte ihn Krawatte‘“ wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In leisen Tönen erzählt sie Geschichten, die beim Lesen ihre ganze Wucht entfalten und tief berühren. Und genau dieses gelingt ihr auch in ihrem neuen Roman „Oben Erde, unten Himmel“: eine große Geschichte von Respekt, Ehrfurcht und Wertschätzung von Leben und Tod.
Eigentlich ist Suzu ganz gerne alleine. Das war schon in der Schule so. Wozu sich viel Mühe für Kontakte geben, wenn es schon anstrengend genug ist, man selbst zu sein? Nachdem sie ihr Studium in einer japanischen Großstadt abgebrochen hat, arbeitet sie nun in einem Restaurant und ihr einziger kontinuierlicher Kontakt, der ihr etwas bedeutet, ist der zu ihrem Hamster Punsuke. Als sich im Restaurant Gäste über Suzu beschweren, entlässt ihr Chef sie mit den Worten, dass sie sich besser einen Job suchen möge, ohne Kontakt zu anderen Menschen. Als sie auf eine Anzeige für eine Putzstelle antwortet, ahnt sie nicht um welche spezielle Putzstelle es sich handelt. Ihr neuer Chef Herr Sakai übernimmt die Reinigung der Wohnungen von Kodokusha. Von Menschen, die einsam gestorben sind und oft erst gefunden werden, wenn es wärmer wird und Nachbarn die Polizei rufen. Herr Sakai erfüllt diese Aufgabe umsichtig und sanft, mit dem größten Respekt vor den verstorbenen Menschen und dem, was er von ihrem Leben in ihren Wohnungen vorfindet. Und genau diese Wertschätzung erwartet er auch von seinen Mitarbeitern. Dieser Job verlangt Suzu einiges ab: Überwindung, Geduld, Nachsicht. Doch nach für nach wächst sie an ihrer Aufgabe und reflektiert ihr eigenes Leben und das der Menschen um sie herum immer mehr und ist weniger einsam.
Milena Michiko Flasar erzählt ganz langsam, ruhig und sehr einzigartig diese große Geschichte von Respekt, Ehrfurcht und Wertschätzung von Leben und Tod. Ein starker Roman, der zum Nachdenken anregt und tief berührt. Ich bin ein wenig traurig, Herrn Sakai niemals kennenzulernen.
28.09.2023 - Tag der Offenen Gesellschaft
Ersch-Datum: 2023-06-20
Kategorie: presse
Autor:
Inhalt:
Dienstag, 20. Juni 2023, Waldeckische Landeszeitung
VON WILHELM FIGGE
Im Weltcafé diskutierten Gäste wie (von links) Sarah Sophia Schmid, Agnes Schmid-Balogh, Lia Marie Schmid und Vera Pevanac über offene Türen. Fotos: wilhelm figge
Korbach – „Come together“ lässt die Rock-AG der ALS über den Obermarkt schallen – und viele folgen dem Ruf des Beatles-Hits: Zum „Tag der Offenen Gesellschaft“ haben sich Korbacher Vereine präsentiert und Bürger einen lebhaften Nachmittag verbracht
.Eingeladen hatte der Förderverein Lesebändchen mit der Stadtbücherei – bundesweit ruft der Deutsche Bibliotheksverband auf. Vereine und Bürger sollten sich miteinander bekannt machen und die Leitfrage des Tages klären, erläuterte Manfred Weinreich vom Förderverein: „Inwieweit bin ich bereit, Türen zu öffnen? Und welche Erfahrungen habe ich damit gemacht?“
Die Bibliothek beantworte diese Fragen jeden Tag, erklärte ihr Leiter Dr. Tobias Metzler: „Sie ist ein Haus ohne Schwellen, in das jeder hineinkommen kann.“ Cornelia Gliem von der Arbeiterwohlfahrt und dem Projekt „Demokratie feiern“ hob die Bedeutung der Zivilgesellschaft hervor: Die brauche die Offenheit für Konsens wie für Kritik – solch ein Verfassungspatriotismus sei besser als „Hurrarituale“ wie Fahnen zu schwenken. Offenheit umfasse viele Gebiete, hob Bürgermeister Klaus Friedrich hervor, etwa Barrierefreiheit, Migration und den Umgang der Generationen miteinader – in Korbach mache es Spaß, sich die Umsetzung anzusehen.
Das wurde auch an den Ständen des Markts klar. Da stellte etwa das Netzwerk für Toleranz seine Arbeit vor. Es richtet eigene Veranstaltungen aus, fördert aber auch Projekte, die drei wichtige Dinge zeigen, erläuterte Violetta Bat: erstens, dass Bürger in der Demokratie tatsächlich mitwirken können; zweitens, dass Vielfalt normal und gut ist; und drittens dass niemand ausgeschlossen werden darf. Der Förderkreis ehemalige Synagoge Vöhl erinnerte an das Schicksal der jüdischen Gemeinde im Nationalsozialismus. Antisemitismus haben sich mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht erledigt, unterstrich der stellvertretende Vorsitzende Philipp Wecker: „Das Thema ist immer noch ein fataler Teil dieser Gesellschaft.“ Es zeigten sich viele Wege, die Gesellschaft zu öffnen: Selbsthilfegruppen ermöglichen Menschen, die von Krankheiten, aber auch von Problemen wie Trauer und Einsamkeit betroffenen sind, wieder Kontakte aufzunehmen. „Fairer Handel öffnet Türen“ hielt der Weltladen fest; und der Unverpacktladen nannte als Ziel, Landwirten ein Forum zu bieten. Auch gemeinsame Interessen öffnen: So wolle der NABU Menschen über die Natur zusammenbringen, erklärte Thorsten Kleine. Für die Amateur-Funker stehe die Technik im Vordergrund, erläuterte Friedemann Heinrichs – die Freude liege darin, andere zu erreichen, Religion und Herkunft seien da egal. Auch die Fachstelle Migration und Integration des Landkreises, die VHS, die Arbeiterwohlfahrt und das Diakonische Werk stellten sich vor.
In einem Weltcafé diskutierten die Besucher in wechselnden Konstellationen, was es mit „offenen Türen“ auf sich hat und hielten ihre Ergebnisse mit Zeichnungen und Stichpunkten fest. Moderator Uwe Weißflog hatte das Konzept in den USA miterlebt und freute sich über differenzierte Beiträge: Da gab es Freude darüber, auf dem Land die Haustür wortwörtlich offen lassen zu können. Aber es gab auch Unverständnis darüber, das manche angesichts von demografischen Wandel und Fachkräftemangel jeder Öffnung für Migration entgegenstehen. Und die Erkenntnis, die Teilnehmerin Sophia Sarah Schmid festhielt: Jemanden herein zu lassen sei das eine – sich selbst für andere zu öffnen das andere.
Bearbeiten
28.09.2023 - Der letzte Sessellift
Ersch-Datum: 2023-04-26
Kategorie: teezeit
Autor: John Irving
Inhalt:
1941 in Aspen, Colorado.
Die 18-jährige Rachel tritt bei den Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat New Hampshire zurückkehrt. Ihr Sohn Adam wächst in einer unkonventionellen Familie auf, die allen Fragen über die bewegte Vergangenheit ausweicht. Jahre später macht er sich deshalb auf die Suche nach Antworten in Aspen. Im Hotel Jerome, in dem er gezeugt wurde, trifft Adam auf einige Geister. Doch werden sie weder die ersten noch die letzten sein, die er sieht.
28.09.2023 - Die drei Tage Mord Gesellschaft
Ersch-Datum: 2022-11-25
Kategorie: teezeit
Autor: Colleen Cambridge
Inhalt:
Eine Schar Festtagsgäste hat sich für drei Tage in Mallowan Hall eingefunden. Das versteckt in den Hügeln von Devonshire liegende Anwesen gehört der berühmten Schriftstellerin Agatha Christie. Doch den Haushalt führt die energische Phyllida Bright, und sie ist es auch, die am ersten Morgen der Festlichkeiten in der Bibliothek einen fremden Toten findet. Sie weiß, dass Aufsehen unbedingt zu vermeiden ist und die örtliche Polizei zur Umständlichkeit neigt. Während im Garten ein Heer von Fotografen lauert, beschließt Phyllida, in die Fußstapfen ihres hochverehrten Hercule Poirot zu treten - mit ungeahnten Folgen...
28.09.2023 - Im Schatten der Wende
Ersch-Datum: 2022-02-16
Kategorie: teezeit
Autor: Frank Goldhammer
Inhalt:
»Die Zeiten haben sich geändert. Die Verbrechen auch.«
Dezember 1989. Die Mauer ist gefallen. Der angehende Kriminalpolizist Tobias Falck tritt bei dem neu gegründeten Kriminaldauerdienst in Dresden an – und wird vor große Herausforderungen gestellt. Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße – die Kriminalität im Osten verändert sich drastisch. Und es ist völlig unklar, welche Rechtsgrundlage für ostdeutsche Polizeiarbeit kurz nach der Wende gilt. Das KDD-Team gerät zusehends unter Druck, vor allem als plötzlich eine westdeutsche Kollegin auftaucht und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller ersucht …