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Ersch-Datum: 0
Kategorie: presse
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Inhalt:

Mittwoch, 11. Juni 2025, Waldeckische Landeszeitung / Guten Morgen Waldeck!

„Das ist mustergültig“

Mit 15.000 Euro dotierten Bibliothekspreis an Korbacher Bücherei überreicht

Den Hessischen Bibliothekspreis überreichten (von links) Jörg Klinge, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, und Jürgen Trumpp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Waldeck-Frankenberg, an Büchereileiter Dr. Tobias Metzler.
© Foto: Marianne Dämmer

Korbach – Die Stadtbücherei in Korbach ist für ihr Engagement zum Thema Demokratie und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit dem Hessischen Bibliothekspreis ausgezeichnet worden (wir berichteten). Den Preis überreichte Jörg Klinge, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, gestern Mittag in einer kleinen Feierstunde an den Büchereileiter Dr. Tobias Metzler und sein Team.

„In einer Zeit, in der die gesellschaftlichen Erfordernisse sich ständig wandeln, hat die Stadtbücherei Korbach mit ihrem Engagement und ihrer Kreativität bewiesen, wie wichtig es ist, demokratische Werte zu fördern und zu leben“, erklärte Jörg Klinge bei der Übergabe. Dialog, Bildung und die Förderung der Demokratie stünden in der Korbacher Stadtbücherei ganz oben auf der Agenda. Durch Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Lesungen und Mitmach-Aktionen für alle Altersklassen bringe die Bücherei Menschen aus verschiedensten Kulturkreisen zusammen, fördere den Austausch und gebe ihnen Werkzeuge an die Hand, sich aktiv in demokratische Prozesse einzubringen, lobte Klinge: „Das ist mustergültig“.

Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro sei „Lob für die Leistung und Ansporn zugleich, das Haus in der Richtung auch in Zukunft weiterzuführen“, erklärt Klinge und betonte weiter: „Wir gratulieren Ihnen dazu, was Sie vor Ort geschaffen haben. Machen Sie weiter so“.

„Wir sind sehr stolz darauf, dass die Korbacher Bücherei mit dem Hessischen Bibliothekspreis ausgezeichnet wurde“, sagte Jürgen Trumpp, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Waldeck-Frankenberg. Die Bücherei sei ein Raum der Begegnung, des Entdeckens, der Kommunikation und des lebenslangen Lernens. Aktionen wie „Ich bin eine Leseratte“ oder die „Offene Lernwerkstatt“ würden dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Auch Bürgermeister Stefan Kieweg erklärte: „Wir freuen uns sehr über den namhaft dotierten Preis“.

Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro darf ordentliche Haushaltsmittel nicht ersetzen, sondern soll für zusätzliche Aktionen der bibliothekarischen Arbeit verwendet werden. Welche das genau sein werden, habe das Bücherei-Team noch nicht abschließend entschieden, sagte Dr. Tobias Metzler. Seinen Dank richtete er an sein Team, die Stadt Korbach und die Nutzer der Bücherei. „Die Menschen, die hier herkommen, machen das Herz des Hauses aus“. Meist werde von der Verteidigung der Demokratie gesprochen, „dabei sollte viel öfter das Positive der Demokratie hervorgehoben werden – und das versuchen wir hier“, sagte Metzler und dankte der Sparkassenstiftung für die Auszeichnung.

Zur Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gehören die Sparkassen in Hessen und Thüringen sowie die Landesbank Hessen-Thüringen (Heleba) und die Sparkassen-Versicherung. Die Stiftung ist nach eigenen Angaben der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland.

MARIANNE DÄMMER

© WLZ vom 11. Juni 2025


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00.00.0000 - Happiness Falls
Ersch-Datum: 2025
Kategorie: teezeit
Autor: Angie Kim
Inhalt:

Ein fesselnder Pageturner und eine nuancierte Familiengeschichte: Angie Kims neuer Roman »Happiness Falls«
Von einer Wanderung in den Wäldern Virginias kehrt nur der 14-jährige Eugene zurück, sein Vater ist spurlos verschwunden. Eugene ist aufgrund einer Autismus-Spektrum-Störung stumm und kann nicht mitteilen, was geschehen ist, wodurch er schnell selbst ins Zentrum der Ermittlungen gerät. Seine 20-jährige Schwester Mia beginnt eigene Nachforschungen anzustellen – und kommt einer Reihe von Geheimnissen auf die Spur, die die bürgerliche Fassade der Familie bröckeln lassen.
Ein mitreißender Pageturner voller überraschender Wendungen und ein sensibel erzählter Familienroman über die Frage, wie gut wir einander je kennen können.


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00.00.0000 - Flusslinien
Ersch-Datum: 2025
Kategorie: teezeit
Autor: Katharina Hagena
Inhalt:

Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter.

Die Erinnerungen halten Margrit am Leben – und die Besuche ihrer zornigen Enkelin. Luzie hat sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet und übernachtet nun allein in einer Hütte an der Elbe. Während sie Margrit, deren Mitbewohner und sich selbst im Keller der Seniorenresidenz tätowiert, versucht sie, Stich für Stich, ihre Kraft und ihr Leben zurückzugewinnen.

Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld.

Um nicht vom Strom der eigenen Erinnerungen fortgerissen zu werden, müssen sich die drei auf sich selbst besinnen. Und aufeinander einlassen.


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00.00.0000 - Die Inkommensurablen
Ersch-Datum: 2024
Kategorie: teezeit
Autor: Raphaela Edelbauer
Inhalt:

In fiebriger Erregung warten die Einwohner Wiens am 31. Juli 1914 das Verstreichen des deutschen Ultimatums ab. Die Stadt ist ein reißender Strom, in allen Straßen bricht sich die Kriegsbegeisterung der jungen Generation bahn.

Mitten in diesen Taumel gerät Hans, ein Pferdeknecht aus Tirol, der sich auf den Weg in die Metropole gemacht hat, um die Psychoanalytikerin Helene Cheresch aufzusuchen. Dort angekommen trifft er auf Adam, einen musisch begabten Adligen, und Klara, die sich als eine der ersten Frauen an der Universität Wien im Fach Mathematik promovieren wird. Gemeinsam verbringen die drei jungen Menschen den letzten Abend vor der Mobilmachung – in einer Stadt, die sich ihrem Zugriff mehr und mehr zu entziehen droht.


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00.00.0000 - Frau im Mond
Ersch-Datum: 2025
Kategorie: teezeit
Autor: Pierre Jarawan
Inhalt: »Es gibt für den menschlichen Geist kein Niemals.«

Am 4. August 1966 zündet eine Gruppe Studenten – die Lebanese Rocket Society – eine Weltraumrakete, um den Libanon in eine blühende Zukunft zu führen. Auf den Tag genau 54 Jahre später kommt es im Beiruter Hafen zu einer Explosion, die das ganze Land erschüttert. Meisterhaft verknüpft Pierre Jarawan diese beiden historischen Ereignisse zu einer Kontinente verbindenden Familiengeschichte weit über das Schicksal des Nahen Ostens hinaus. Denn im kanadischen Montréal stoßen die Zwillingsschwestern Lilit und Lina auf Spuren ihrer armenischen Großmutter Anoush ...

»Frau im Mond« ist große Erzählkunst – vielschichtig, lebensprall und voller tragikomischer Ereignisse. Ein sagenhaftes Lesevergnügen!
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00.00.0000 - Schwebende Lasten
Ersch-Datum: 0
Kategorie: monatsbuch
Autor: Annett Gröscher
Inhalt:

Als junges Mädchen hilft Hanna ihrer älteren Halbschwester in einem kleinen Blumenladen in Magdeburg. Hier entdeckt sie ihre große Liebe zu Blumen, die sie bis zu ihrem Tod und darüber hinaus begleitet. Als sich ihre Schwester anders orientiert, überlässt sie Hanna den Blumenladen.

Als Arbeiterkind um 1913 geboren und früh die Mutter verloren, war sie auf das Mitleid ihrer Umgebung angewiesen. Sie heiratet jung – etwas anderes war für Mädchen aus Arbeiterfamilien und mittellos - nicht vorgesehen. Mit 25 war sie bereits das sechste Mal schwanger. Regelmäßiger Geschlechtsverkehr wurde von Ehefrauen aus Arbeiterfamilien erwartet. Hin und wieder wurde eine Engelmacherin aufgesucht, die gab es überall. Ihr Mann vertrinkt das Geld, das dringend zum Leben in der kleinen Zweizimmer-Wohnung gebraucht wird. Eine anständige Wohnung kann sie sich nicht leisten. Hingebungsvoll führt sie das Leben einer ganz normalen Mutter.

Doch dann verliert sie den Blumenladen, durchlebt den 2. Weltkrieg und verliert zwei Kinder in dem brennenden Magdeburg und auch die Wohnung. Ihr Mann ist durch einen Unfall behindert, und auch ihn muss sie buchstäblich mit durchschleppen.

Nach dem Krieg muss sie sich eine neue Aufgabe suchen.Magdeburg gehört nun zur „sowjetisch besetzten Zone“, zur DDR. Trotz Höhenangst wird sie Kranführerin in der Halle eines Schwermaschinenbaubetriebs – sie hat Mann und Kinder durchzubringen und jede Mark ist nötig.

Die Liebe zu Blumen hilft ihr, das Leben zu ertragen, immer wieder Schönes zu entdecken.

Viele kleine Besonderheiten machen diesen Roman zu einem bewegenden Erlebnis ohne ins Kitschige zu geraten, z.B. ist jedem Kapitel eine Pflanze vorangestellt und porträtiert (u.a. Traubenhyazinthe, Hornveilchen, Tulpe, Akelei, Pfingstrose....doch auch die Raupe vergisst sie nicht).

Das erzählt die Autorin mit großer Sympathie für ihre Protagonistin, liebenswert und interessant.


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00.00.0000 - Bundesweiter Vorlesetag
Ersch-Datum: 21
Kategorie: veranstaltungen
Autor:
Inhalt:

Am 21. November ist
DER BUNDESWEITE
VORLESETAG

und wir haben für euch ein buntes Programm zusammengestellt



Steffi Rösner liest

15.00 Uhr:
Gereimtes für Kinder
ab 3 Jahren
"Steine, Steine, Steine"
von Lisa Gastager und Monika Suska

16.00 Uhr:
"Zippel", die Geschichte einer
besonderen Freundschaft für
Vor- und Grundschulkinder

Elea Sarah Ulbrich liest

17.15 Uhr:
aus ihrem Buch
"Sternwürfel"


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00.00.0000 - Das Geschenk
Ersch-Datum: 0
Kategorie: teezeit
Autor: Gaea Schoeters
Inhalt: Elefanten mitten in der Großstadt, und es werden immer mehr. Was geht hier vor? Rasch muss der Bundeskanzler erkennen, dass die Tiere nicht aus dem Zoo entkommen, sondern ein Geschenk des Präsidenten von Botswana sind. 20.000 Elefanten hat er nach Deutschland geschickt, nachdem die deutsche Regierung ein Einfuhrverbot von Jagdtrophäen beschlossen und damit den armen Regionen Botswanas die Lebensgrundlage entzogen hat. "Ihr Europäer wollt uns vorschreiben, wie wir zu leben haben. Vielleicht solltet Ihr es einmal selbst versuchen ..." Scharf beobachtet und ebenso geschrieben. Ein Lese- und Nachdenkvergnügen!
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Ersch-Datum: 0
Kategorie: presse
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Samstag, 20. September 2025, Waldeckische Landeszeitung

Denkmal für Umweltschützer

Spannende Geschichten: Markus Brauckmann hat in der Korbacher Stadtbücherei über die Gründung der Umweltbewegung in Deutschland berichtet. © Foto: Hans Peter Osterhold

Korbach – Der Autor Markus Brauckmann erzählte und las in der Korbacher Stadtbücherei aus seinem Buch „Die erste Generation – wie der Kampf um die Umwelt begann“. Er präsentierte damit die Geschichte und noch mehr Geschichten rund um die Entstehung der Umweltbewegung in Deutschland seit den 1970ern, die das Land nachhaltig verändert haben.

Es waren ganz normale Bürgerinnen und Bürger, die „aus der Mitte kamen“ und begannen, sich für die Natur einzusetzen: Gegen Kernkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen, gegen die Verschmutzung des Rheins und den Ausbau des Frankfurter Flughafens. Sie organisierten sich meist in ländlichen Regionen, und Markus Brauckmann hat sie alle getroffen und mit ihnen geredet und ihre Geschichten und Hintergründe aufgeschrieben. „Ihnen wollte ich ein Denkmal setzen“, so der Autor.

Etliche Schauplätze dieser Kämpfe klingen heute noch vertraut: Wyhl, Kalkar, die Startbahn West, Brokdorf oder Wackersdorf. Brauckmann erzählt nicht nur von den ersten kreativen Protestaktionen mit einfachsten technischen Mitteln, sondern auch vom Miteinander der Aktivisten, ihrer Liebe zur Sache und der Ernsthaftigkeit ihrer Verantwortung. Und es ist ein Buch, das zeigt, was Menschen mit Mut und Leidenschaft bewegen können und wie es möglich sein kann, die Politik zum Handeln zu zwingen. Die Aktivisten haben Zeit und Energie geopfert und dafür häufig soziale Ablehnung erfahren oder den Vorwurf „den Fortschritt aufhalten zu wollen“.

„Whyl war der Urknall“, sagt Brauckmann, es sei das erste Mal gewesen, dass sich die Aktivisten und die Vertreter des Staates auf Augenhöhe begegneten, in einer Idylle am Rhein, die sich dann zur Protestbewegung entwickelte und den derzeitigen Ministerpräsidenten Filbinger in Bedrängnis brachte.

Der Film „Smog“ mit Marie-Luise Marjan, der einen Smogalarm im Ruhrgebiet simulierte, sei ein weiterer Meilenstein der Ökologiebewegung gewesen, ein „Ökothriller“ zur besten Fernsehsendezeit, der viele aufweckte, weil sich bis dahin so gut wie niemand um die Umwelt kümmerte.

Dazu kommen viele Lebensgeschichten, wie die von Monika Griefahn, die Greenpeace Deutschland mitgründete oder der bodenständigen Handwerker, die vor Ort Protestaktionen initiierten. Die Grenzen von Friedens- und Protestbewegungen zu Umweltinitiativen schienen fließend zu sein, vor allem als die Grünen 1983 zum ersten Mal in den Deutschen Bundestag einzogen. In der DDR fanden die ersten Protestaktionen seinerzeit in Form von Baumpflanz-Aktionen statt.

Brauckmann verliert sich im Verlauf seines Vortrags etwas in vielen Details und Geschichten, aber zum Schluss wagt er den Vergleich der „Ersten Generation“ mit der „Letzten Generation“, die bis vor kurzem durch Straßenklebeaktionen auf sich und ihre Anliegen aufmerksam machte.

Die „Erste Generation“ komme rückblickend meist besser weg in der öffentlichen Wahrnehmung. Die „Letzte Generation“ habe enorm mehr technische Möglichkeiten, Smartphones und Internet zur Verfügung gehabt, aber ihre Protestaktionen hätten sich nicht wesentlich von denen unterschieden, die Hütten in Wälder gebaut und sich an Bäume festgekettet haben.

Die Lesung wurde von der Stadtbücherei und der Buchhandlung Thalia veranstaltet. HANS PETER OSTERHOLD


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00.00.0000 - Wachs
Ersch-Datum: 2025
Kategorie: monatsbuch
Autor: Christine Wunnicke
Inhalt:

Frankreich im 18. Jh.
Marie Biheron (1719-1795) ist zwar eine historisch verbürgte Person, aber über sie ist wenig bekannt. Ihr Interesse gilt dem Innenleben des Menschen. Schon in jungen Jahren ist sie auf der Suche nach Leichen, die sie sezieren kann, um die inneren Organe nachzubilden. Fündig wird sie hauptsächlich beim Militär. Mädchen war es zu dieser Zeit nicht erlaubt, eine Schule oder eine Universität zu besuchen. Alles muss selbst erlesen, ausprobiert und erarbeitet werden.

Die zweite Person in ähnlicher Situation ist die Malerin Madeleine Françoise Basseport (1701-1780), auch bekannt als „Blumen- malerin“. Diese beiden Frauen lernen sich kennen, und Basseporte nimmt Marie Biheron unter ihre Fittiche. Beide gehen für die damalige Zeit ungewöhnliche Wege. Beide müssen erfahren, dass Frauen mit diesem Werdegang Grenzen gesetzt sind – egal, welches Talent sie haben.

Der Autorin ist der feministische Körperbezug wichtig, auch das, was gesellschaftlich für Frauen überhaupt möglich und erreichbar war. Die Leerstellen in den Biografien füllt die Autorin mit kuriosen Details, Ideen überschäumend, witzig und raffiniert - und immer lesenswert.

Der Titel steht auf der Shortlist Buchpreis 2025.


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